Notunterkunft Staumühle wird geschlossen: Oerlinghausen übernimmt

NW (Neue Westfälische) 24.01.2017 von Dirk-Ulrich Brüggemann
Hövelhof/Oerlinghausen
Notunterkunft Staumühle wird geschlossen: Oerlinghausen übernimmt
Betrieb läuft aus: Zum Ende April soll die Notunterkunft Staumühle geschlossen werden. | © Marc Köppelmann
Oerlinghausen soll künftig Asylsuchende mit geringer Bleibeperspektive beherbergen
Hövelhof/Oerlinghausen. Die Notunterkunft Staumühle in Hövelhof wird Ende April geschlossen. Das teilte die Bezirksregierung Detmold mit. Die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) Oerlinghausen übernimmt künftig die Funktion als Schwerpunkteinrichtung für Asylsuchende mit geringer Bleibeperspektive.
Staumühle hat eine Kapazität von 900 Plätzen. Die Entscheidung für die Schließung begründet die Bezirksregierung mit dem Rückgang der Flüchtlingszahlen und der nicht mehr gegebenen Wirtschaftlichkeit der Einrichtung.
Der Landrat des Kreises Paderborn, Manfred Müller, hatte jüngst Zweifel geäußert, ob Staumühle der richtige Standort für eine Unterkunft für Flüchtlinge ohne Bleibeperspektive sei. Anfang Januar hatte es in dem ehemaligen Bundeswehrlager am Rand des Truppenübungsplatzes Senne gebrannt. 57 Menschen waren damals verletzt worden, weil Bewohner vorsätzlich in einem Gebäude der Unterkunft Feuer gelegt hatten.
Laut Bezirksregierung müssten in Staumühle für eine längerfristige Nutzung Investitionen von 1,5 Millionen Euro für das Kanalnetz, den Sanitärbereich oder für die Unterkunftshäuser getätigt werden. Diese Investitionen entfallen durch den Umzug nach Oerlinghausen.
600 Plätze in Oerlinghausen
Die ZUE Oerlinghausen in der Nähe des Flugplatzes verfügt über 600 Plätze. Zur Zeit steht sie leer, da zum 1. Februar mit der DRK Betreuungsdienste Westfalen-Lippe gGmbH ein neuer Dienstleister die Arbeit aufnimmt. Mit dem Evangelischen Johanneswerk als Eigentümer der Liegenschaft ist die Nutzung bis zum 31. Dezember 2019 vereinbart.
Bewohner mit und ohne Bleibeperspektive sollen gemeinsam in der Oerlinghausener Einrichtung leben. Der Personalschlüssel für eine Einrichtung in dieser Größe sieht werktags neun Mitarbeiter für Betreuung und Sozialarbeit, Sanitätspersonal sowie rund um die Uhr sieben Mitarbeiter für den Sicherheitsdienst vor.
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